Auch in diesem Jahr lud die thomas zement bereits zum 24. Mal zu den baustoffthemen in Weimar ein. Es folgten etwa 85 Kunden, Partner und Interessierte der Einladung und kamen im Rahmen spannender und informativer Fachvorträge zusammen. Dieses Jahr gab es zwei Thementage, an denen die Referenten aus verschiedenen Bereichen ihre Fachvorträge hielten.
Der erste Tag stand unter dem Themenschwerpunkt: Beton + klimaneutral = moderner Baustoff. Herr Dr. Thomas Sieber, mc bauchemie, thematisierte in seinem Vortrag die Zementindustrie im Klimawandel und die daraus entstehenden Herausforderungen für Zusatzmittel. mc bauchemie wird sich den Aufgaben der Zukunft stellen. Zemente mit mehr Zumahlstoffen, wie z.B. nach Norm DIN EN 197-5 erlaubt sind, haben für die CO2 Einsparungen ein hohes Potenzial. Moderne Zusatzmittel sind bereits heute in der Lage die Verarbeitung und die Eigenschaften der Betone, die mit solchen Zementen hergestellt werden, auf nahezu unverändert hohem Niveau sicherzustellen.
Herr Ron Schumann, vom Bundesverband WindEnergie, gab mit seinem Vortrag „Ausbau der Windenergie in Deutschland – was kommt auf die Betonindustrie zu“ einen Ausblick zum Ausbau der Windkraftanlagen. Um das ambitionierte Ziel der Bundesregierung, bis 2030 installierte 380 GW erneuerbare Energie zu erreichen, sind einschneidende Veränderungen im Genehmigungs- und Vergaberecht erforderlich. Bricht man das Ziel bis 2030 auf Tage herunter, müssten täglich 1 Windrad offshore, 6 Windräder onshore und 0,7 km² Freiland-Photovoltaik ans Netz gehen. Spätestens nach dieser Veranschaulichung war jedem Zuhörer bewusst, welch gewaltiges Potenzial für die gesamte Bau- und Baustoffbranche darin steckt.
Nachhaltig Bauen funktioniert mit Infraleichtbeton! Das war der Themeninhalt unseres dritten Fachvortrages an diesem Tag. Herr Dr. Hückler, Technische Universität Berlin, hat uns einen Baustoff vorgestellt, der von seiner Trockenrohdichte (800-600kg/m³) die Lücke zwischen Leichtbeton und Porenbeton füllt. Gleichzeitig werden in einer Schicht aus einem Baustoff alle Wärme- und Schallschutzeigenschaften sowie die statischen Funktionen für das Bauwerk zur Verfügung gestellt. Ein dauerhafter Beton ohne Wartung! Für viele Bereiche scheint das Bauen mit leichten Materialien die Lösung für die Zukunft. Wir sind gespannt, was uns die nächsten Jahre noch erwartet.
Mit den Worten „Es soll nachhaltig sein, aber es muss gut aussehen“ folgte der Fachvortrag von Herrn Prof. Dr. Maik Schlaich, Technische Universität Berlin. In seinem Vortrag befassten wir uns mit der Frage „Wie geht gut bauen?“ – Mit Leichtbau!!! Es wurden interessante Beispiele aufgezeigt, um zukünftig ressourcenschonend, abfallvermeidend und dauerhafter zu bauen. Gerade Beton ist dafür ein geeigneter Baustoff, wenn einige Grundsätze bei der Konstruktion von Bauteilen eingehalten werden, z.B. kleine Spannweiten, Vermeidung von Durchbiegung, Verwendung von doppelten Krümmungen, Vorspannung, kleine Verhältnisse von Bauteildicke zu Spannweite.
Im Anschluss an jeden Vortrag konnten wir mit Freude feststellen, dass das Interesse unserer Gäste sehr groß war. Es wurden Fragen gestellt und in den Pausen wurde ausgiebig über die Inhalte der Vorträge diskutiert.
Am Abend hatten alle Gäste Gelegenheit einen Einblick in die Zeit von Van de Velde, Nietzsche und die Moderne um 1900 zu bekommen. Die lebhafte Führung im Museum „Neues Weimar“ bot viele interessante und aufschlussreiche Informationen zu den Vertretern der Weimarer Malerschule. Im Anschluss ging es ins Restaurant „Alte Remise“. Bei einem 3-Gänge-Menü und angenehmen Ambiente wurden Gespräche geführt, Kontakte geknüpft und man ließ den Tag gemeinsam Revue passieren.
Am zweiten Tag der Baustoffthemen standen Vorträge zum Schwerpunkt CO2- und Strompreise und die Folgen für Zement im Vordergrund. Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Thomas Eckhardt folgten drei spannende Fachvorträge. Carsten Telschow, Partner Counsel Becker Büttner Held, gab uns zu Beginn einen Einblick in die Entwicklung des CO2-Handelssystems und die Folgen von Zement.
Im Anschluss ging Herr Ingo Kamenz, TEAG, auf die aktuelle Entwicklung und deren Folgen für den Energieeinkauf ein und gab uns am Ende seines Vortrags einen Überblick zur Strom- und Gaspreisbremse.
Den Tag abgerundet hat der Vortrag „Klimaneutrale Zementregion Erwitte-Gesecke“. Herr Dr. Ing. Dirk Brexel, Projektkoordinator, gab uns einen Einblick in das Pilotprojekt „klimaneutraler Zement“, dieses startete im Jahr 2022. Welche Synergien durch eine gemeinsame Infrastruktur der Zementwerke möglich werden, wird sich in den nächsten Jahren zeigen und wir dürften gespannt sein.
Wir können auf zwei erfolgreiche Tage zurückblicken und dies lies auch bei der Verabschiedung Herr Thomas Eckhardt verlauten. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung und mit den Worten „Wir werden unter allen Umständen CO2 neutral, wir setzen auf grüne Baustoffe und stehen dazu“ freuen wir uns jetzt schon auf das kommende Jahr, die Entwicklung bis dahin und natürlich auf die 25. Jubiläum der Baustoffthemen.
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